Dienstag, 29. Januar 2013

Von E-Books und Teerosen / Buchrezension

Ich bin Leser. Und zwar einer der traditionellen Sorte. Ich lese Bücher. Wahrscheinlich eine aussterbende Art. Wenn man etwas in die Zukunft sieht ist die literarische Welt geprägt von digitalen Medien, die ein gebundenes Buch wohl bald hinfällig machen. Natürlich, von der praktischen Seite aus gesehen ist so ein E-Reader weitaus komfortabler. Man kann viele verschiedene Bücher dabei haben ohne das die Schulter schwer wird oder die Tasche reißt. Laut einer Statistik von statista.com  wird der Absatz von e-Books in den Jahren 2013/2014  28,58 Mio. Stück betragen. Im den Jahren 2014/2015 sogar 60,16 Mio. Stück – mehr als das Doppelte! Zum Vergleich in den Jahren 2009/2010 waren es noch 1,50 Mio. Stück; 2010/2011 3,38 Mio. Stück und 2007/2012 6,77 Mio. Stück (gem. Statistik von Kirchner & Robrecht).
Nun ja. Ich werde weiterhin mit verknickten Büchern und schweren Taschen durchs Leben laufen, ab und an einen neidischen Blick auf einen E-Reader werfen, nach Hause kommen, mich vor mein Bücherregal stellen und denken, dass so ein volles, großes Bücherregal viel hübscher ist, als ein leeres Regal mit einem E-Reader drin.
Kommen wir zu meiner 1. Buchrezension. Ich habe vor einiger Zeit drei Bücher geschenkt bekommen. Das 1. davon ist „Die Teerose“ von Jennifer Donnelly über die ich euch berichten möchte. Es ist das erste Buch von 2 weiteren Büchern, die „Die Winterrose“ und „Die Wildrose“ heißen - die sogenannte Rosentrilogie. Doch erst zur Teerose.

Das Buch spielt in London ab 1888 – zu Zeiten von Jack the Ripper, der auch in diesem Buch eine Rolle spielt. Im heruntergekommenen Arbeiterviertel, das hauptsächlich von Hafenarbeitern. Arme Leute, die jeden Tag ums Überleben kämpften. Prostitution, Kriminalität und Armut. Die zu Beginn des Buches 17. jährige Fiona träumt davon den Slums von Whitechapel hinter sich zu lassen um mit ihrem Verlobten Joe einen eigenen Lebensmittelladen zu eröffnen. Beide sparen alles was sie können, doch gerade Fiona, die mit ihrem Eltern, 2 Brüdern und einer kleinen Schwester zusammen lebt, fällt dies schwer, da sie fast ihren vollen Lohn, den sie als Teepackerin in den Docks von London verdient, in die Familienkasse gibt. Als sich die Hafenarbeiter anfangen gegen die unmenschlichen Arbeitsbedingungen zu wehren, gerät Fionas Familie in einen Teufelskreis aus dem sie am Ende kaum entfliehen kann. Ihr bisheriges Leben bricht unter ihr zusammen und sie steht vor dem nichts. Sie flieht nach New York um dort ein neues Leben zu beginnen, doch dort wird es nichts viel einfacher.
Fiona, die Protagonistin, ist eine absolute Sypatieträgerin. Man fühlt, hofft und bangt mit ihr und um sie. Manchmal ärgert man sich um ihre jugendliche Naivität, doch man besinnt sich, wenn man überlegt, dass es eine junge Frau ist, die von heute auf morgen die Last einer ganzen Familie tragen muss.
Eine Leseprobe der ersten Seiten findet ihr hier:
 Fazit:
Ich bin begeistert. Am Anfang hatte ich einige Startschwierigkeiten, doch mit jeder Seite, jedem neuen Ereignis, die sich teilweise überschlugen, mit jedem neuen Kapitel wuchs meine Lust auf dieses Buch. Ich wollte einfach erfahren, ob Fiona ihren Traum lebt. Es gibt Kriminalität, Leidenschaft, Intrigen, Machtkämpfe, Mord, Spannung und auch etwas Kitsch. Für mich die perfekte Mischung für einen verregneten Sonntagabend auf dem Sofa. Dadurch, dass in diesem Buch viel beschrieben wird, taucht man sehr gut ins Jahr 1888 ein und sieht die Welt plötzlich mit einem anderen Licht.
Ich hoffe ich konnte euer Interesse wecken. Kennt ihr das Buch? Lasst es mich wissen J
Love, me.

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